Entstehungsgeschichte der Schießgruppe

Mitte der 50-iger Jahre trafen sich einige Mitglieder des Neuenhauser Schützenvereins um das sportliche Schießen mit dem Luftgewehr auszuüben.

Da es damals noch keine Schießhalle bzw. einen Schießkeller gab, wurde improvisiert und in verschiedenen Gastwirtschaften kurzerhand der Saal zum Schießstand gemacht. Geschoßen wurde u. a. bei Randers, Masseling, Tharner und im Deutschen Haus.

In den 60-iger Jahren setzte man sich dann mit den anderen Niedergrafschafter Vereinen zusammen und beschloss, 2 x jährlich ein Niedergrafschafter Pokalschießen einzuführen. Dieses wird bis heute durchgeführt (teilnehmende Vereine sind Emlichheim, Hoogstede, Laar, Lage, Neugnadenfeld und Neuenhaus).

Natürlich nahm man auch an diversen anderen Pokalschießen in der Nieder- und Obergrafschaft mit sehr guten Erfolgen teil.

Am 24. März 1970 trafen sich mehrere Sportschützen in der Gaststätte Mey in Neuenhaus um dem Schießsport in Ihrer Heimatstadt neue Impulse zu geben.
Dieses sei nur durch die Gründung einer selbstständigen Schießgruppe möglich, da man künftig an größeren schießsportlichen Wettbewerben teilnehmen möchte.
Gleichzeitig setze dies den Beitritt zum „Deutschen Schützenbund“ voraus. In diesem Punkt waren sich alle Anwesenden einig.

Als Vorstand wurden gewählt:

1. Vorsitzender Gerd Pötter

Stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer Heinz Stroot

Sportwart Hans Günther Westenberg

Kassierer Albert van Tübbergen

Die bereits vorher ausgearbeiteten Satzungen wurden verlesen und angenommen.
Gleichzeitig wurde beschlossen, den Verein unter dem Namen „Neuenhauser Sportschützen“ in das Vereinsregister eintragen zu lassen.

Die weiteren Gründungsmitglieder neben den Vorstandsmitgliedern waren:

Heinz-Otto Hupe, Helmut Voet, Heiner Fiedler, Johann Lüttel, Waldemar Walenski und Helmut Wolts.

Dem Vorstand der neu gegründeten Neuenhauser Sportschützen gelang es dann von der Stadt Neuenhaus die Kellerräume der ehemaligen katholischen Schule als Sportstätte zu bekommen.

Diese Räume mussten allerdings noch als Schießkeller ausgebaut werden und so fand eine beispielhafte Eigeninitiative statt.

Sportschützen bauten einen Schießstand

Die Presse berichtete darüber wie folgt:

Einen mustergültigen Sport-Schießstand (zehn und sieben Meter) hat die Neuenhauser Schießgruppe am Sonnabendnachmittag im Beisein von Schützenpräsident Otto Hage, Ehrenpräsident Karl Kip, Bürgermeister Heinrich Dieckmann, Stadtdirektor Sinus Lefers sowie zahlreicher Ratsherren und sonstiger Ehrengäste seiner Bestimmung übergeben.
Die Anlage ist auf Initiative der Sportschützen in den Kellerräumen der katholischen Volksschule entstanden. Mindestens 1 300 freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Beteiligten geleistet.

In seinen Grußworten sprach der Leiter der Schießgruppe, Gerd Pötter, seinen Sportkameraden für ihre tatkräftige Hilfe und der Stadt Neuenhaus für ihr schnelles, unbürokratisches Handeln Dank und Anerkennung aus.
Kurz auf die Entstehungsgeschichte der beispielhaften Sportanlage, der noch ein gemütlicher Aufenthalts- und Jugendraum angegliedert ist, eingehend, sagte Pötter, dass bislang kaum jemand von der Existenz der Kellerräume in der katholischen Schule gewusst habe. Kein Wunder, sei es doch nur ein sogenannter Kriechkeller gewesen.
Die Sportschützen hätten mindestens 60 Kubikmeter Erde und Dreck ausgeräumt, um die Voraussetzungen für den Ausbau zu schaffen. In mühseliger Freizeitarbeit seien sie „auf allen Vieren“ in dem „Keller“ herumgekrochen. Schaufelweise habe man den ganzen „Prütt“ beseitigt und danach den eigentlichen Ausbau eingeleitet.
Zu diesem Ausbau gehörten Türen und Fenster, Fußböden sowie ein wasserdichter Zement-Wandputz. Dann gingen die Sportschützen daran, die Räume einzurichten. Sie klebten Teppich-Fußböden, montierten die Schießstände für Luftgewehre und Luftpistolen, bauten Beleuchtungskörper ein und sorgten dann mit entsprechendem Mobiliar für eine gemütliche Atmosphäre, Bürgermeister Dieckmann und die übrigen Gäste waren des Lobes voll, als sie am Sonnabendnachmittag Gelegenheit hatten, das fertige Werk zu sehen und den Schießstand auf seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.
Dieckmann sprach von einer vorbildlichen Gemeinschaftsleistung, die zugleich ein Stück Jugendarbeit sei. „Sie haben hier viele Schweißtropfen investiert. Auf diese beispielhafte Anlage dürfen Sie und dürfen wir alle stolz sein.“
Gerd Pötter sagte, dass die aus 25 Mitgliedern bestehende Schießgruppe jetzt neue, bessere Übungsmöglichkeiten habe. Der Bau des Schießstandes und des Gemeinschaftsraumes leite eine neue Ära ein. Zahlreiche Jungschützen hätten sich bereits angemeldet. Es sei daran gedacht, eine Damen-Schießgruppe aufzubauen.
Im Schützenverein Neuenhaus werde der Schießsport besonderes Gewicht bekommen und letztlich der ganze Verein von dem Schießstand profitieren.
Ratsherr Adolf Meyer, der von den Arbeitsleistungen der Schießgruppe nachhaltig beeindruckt war, spendete spontan eine Tischtennisgarnitur. Sie wird in dem Gemeinschaftsraum aufgestellt und der Jugendarbeit gute Dienste leisten.

Bei einem kleinen Eröffnungsschießen, das die Ehrengäste – außer Konkurrenz – unter sich ausmachten, erreichten die Ratsmitglieder Ulrich Weiß (Veldhausen) 22 und, nach einem Stechen im zweiten Durchgang, Adolf Meyer (Neuenhaus) 22 Ringe.

In den darauf folgenden Jahren wurde sich dann intensiv dem Schießsport und der Jugendarbeit zugewandt und die vielen Pokale im Schießkeller, die bei diversen Pokalschießen, Kreis- und Bezirksmeisterschaften und Freundschaftstreffen gewonnen wurden sprechen für sich.

Ein Höhepunkt zu dieser Zeit war sicherlich im Jahre 1977 der Gewinn des Hans-Schürrer-Gedächtnispokals, der im Rahmen des Grafschafter Schützenbundes in Neuenhaus ausgeschossen wurde.

In den Jahren 1979/1980 hatte man das große Glück, eine Damengruppe für den Schießsport zu begeistern und seitdem sind diese fest in der Schießgruppe integriert.

Zum 10-jährigen Jubiläum im Jahre 1980 wurde dann ein großer Tag der offenen Tür im Schießkeller veranstaltet. Aber nicht nur die zehnjährige Existenz, sondern auch erhebliche Erweiterungs- und Renovierungsmaßnahmen galt es an diesem Tag zu würdigen. So konnte der 1. Vorsitzende, Helmut Wolts, mitteilen, dass der Schießkeller nunmehr über vollautomatische Scheibenzuganlagen verfügt und die Räume komplett in Eigenleistung mit finanzieller Unterstützung der Samtgemeinde Neuenhaus renoviert wurden.
Die weiteren Jahre nutzte die Schießgruppe um sich weiter zu vergrößern und auch auf Bezirksebene (neben den diversen Wettstreiten) Wettkämpfe zu bestreiten.

Nach diversen Renovierungs- und Umbauten wurde dann im Jahr 1995 das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Eigens zu diesem Jubiläum wurde ein großer Festbogen aufgestellt. Im Verlauf der Feier wurde eine Reihe von Gründungsmitgliedern geehrt, die 1970 halfen, die Neuenhauser Sportschützen ins Leben zu rufen. Bei dem Jubiläumspokalschießen, das der Feier vorausging und an dem Schießsportler aus der Niedergrafschaft teilnahmen, konnte die Schießgruppe gute Erfolge verbuchen.

Als letzte größere Baumaßnahme wurde im Jahr 1999 der Eingangsbereich völlig umgestaltet, mit einer neuen Toilettenanlage versehen und überdacht.

Im Jahr 2010 sind wieder einige Umbaumaßnahmen vorgenommen worden, so sind unter anderem ein Auswerteraum (der bei größeren Schießsportveranstaltungen sowie diversen Vorstandssitzungen genutzt wird) und ein Lagerraum neu hinzugekommen.

Im gleichen Jahr wurde dann das 40-jährige Jubiläum mit vielen geladenen Gästen gefeiert.
Im regen Vereinsleben findet u.a. statt, die jährliche Radtour, die Weihnachtsfeiern der einzelnen Gruppen, Freundschaftstreffen mit den Lager Schützen und andere diverse Unternehmungen.

Könige und Königinnen der Schießgruppe

Traditionell ist die Schießgruppe auch Ausrichter des Insignien- und Königsschießen des Neuenhauser Schützenvereins.

Die Schützinnen- und Schützen der Schießgruppe sind ebenfalls im Neuenhauser Schützenverein aktiv und stellten bisher folgende Könige bzw. Königinnen:

1970/71 Günter van der Kamp - Hannchen Westenberg
1976/77 Hermann Voet - Ursula Neumann
1980/81 Alfred Brill - Hetty Frantzen
1989/90 Hans Schmidt - Jenny Appelt
1990/91 Hartmut Aink - Andrea Siewert
1992/93 Hans Baumstark - Gisela Mogdans
1993/94 Claus-Dieter Bült - Bianca Ostrowski
1998/99 Joachim Schmidt - Jutta Appelt-Schmidt
2002/03 Bernhold Voet - Waltraud Palmiro-Veldhuis
2003/04 Hans-Dieter Siewert - Bianca Bült
2004/05 Lars Egberdt - Heike Appelt
2006/07 Carsten Reurik - Daniela Wagenaar
2009/10 Hans-Dieter Siewert (Prinz) - Bärbel Schmale
2010/11 Bärbel Rohe - Clemens Rohe (Prinz)
2011/12 Hans Appelt - Anette Schnieders

Derzeit sind 61 Schützinnen und Schützen Mitglied der Neuenhauser Sportschützen.

Die Vorsitzenden der Neuenhauser Sportschützen e.V. von 1970 seit ihrer Gründung:

1970 – 1979

Gerd Pötter

Gerd Pötter

1979 – 1994

Helmut Wolts

Helmut Wolts

1994 – heute

Josef Winter

Josef Winter

Neuenhauser Sportschützen (Schießgruppe) im Jubiläumsjahr 2014

Neuenhauser Sportschützen 2014

 

Damenschiessgruppe 2014

Damenschiessgruppe 2014

 

Herrenschiessgruppe 2014

Herrenschiessgruppe 2014

 

25 Jahre Schießgruppe 1970

25 Jahre Schiessgruppe 1970

Vorstand mit Ehrengästen

Schiessgruppe 1985

Schiessgruppe 1985

Vorstand im Jubiläumsjahr 1970

Vorstand im Jubiläumsjahr 1970

(mit dem ehemaligen Vorsitzenden Gerd Pötter –Mitte-)

40 Jahre Neuenhauser Sportschützen (2010)

40 Jahre Neuenhauser Sportschützen

Neubau eines mobilen Schießstandes für das Insignien und Königsschießen

Im Jahre 2004 erhielt unser alter Schießstand – der noch aus der Zeit von Otto Hage (Präsident von  1968-1974) stammte – keine technische Abnahme mehr da er nicht den neuen Schießstandrichtlinien entsprach.

Dieses Problem hatte sich seit längerer Zeit abgezeichnet und bereits im Jahre 2000 wurde vom Schützenverein ein ausgedienter, mobiler Bauaufzug kostengünstig erworben. Diesen galt es jetzt nach den neusten technischen Anforderungen und unseren Ansprüchen umzubauen.

Im März 2004 begannen die Umbauarbeiten. Der Bauaufzug wurde in der Lagerhalle am Bahnhof in seine Einzelteile zerlegt. Schnell stellte sich heraus, dass einzig Gute an dem Gerät ist der Mast. Das Fahrwerk war defekt, die Seilrollen und Lager verzogen, die Seilwinden inklusive Seil ebenfalls unbrauchbar.

Nach dieser negativen Bestandsaufnahme machten sich unsere Schützenbrüder – Geert Veeneman und Hermann Zygmanowski – an die Arbeit um aus diesem „Schrotthaufen“ einen funktionierenden Schießstand zu bauen.

Sämtliche defekten Teile wurden fachgerecht erneuert und diverse Abspannvorrichtungen angebracht.

Um Geld und Arbeit zu sparen war angedacht, den alten Kugelfang (der nach unserer Meinung noch „Gut in Schuss“ war) wieder zu verwenden. Diese Meinung teilte allerdings der Schießsachverständige (alle Arbeiten wurden mit ihm abgestimmt) nicht, da nach den neuesten Vorschriften kein Holz im Kugelfang verwendet werden durfte.

Kurzerhand wurde der alte Kugelfang „verschrottet“ und unser Zeitplan gehörig durcheinander gewirbelt.
Es blieben nur noch ca. 3 Wochen bis zum Schützenfest um einen neuen Kugelfang (der komplett aus Metall gefertigt sein musste) nach den Vorgaben des Schießsachverständigen zu fertigen.
Auch unser alter Vogelmast der das Königsschießen immer sehr spannend machte (weil er bei jedem Schuss hin und herschwankte) musste ersetzt werden.

Stattdessen wird der Vogel jetzt auf einer massiven Metallstange – die in der Mitte des Kugelfangs sitzt ist – befestigt.

Der neue Kugelfang wurde so auf den Bauaufzug montiert, das der Neigungswinkel sowohl für das Schießen selbst als auch für den Transport entsprechend verwendet werden kann.

War früher für das Hochziehen des Vogels Muskelkraft gefragt, reicht heute ein Knopfdruck auf die Fernbedienung aus um den Vogel mittels einer Seilwinde elektrisch hochzuziehen.

Gerade noch rechtzeitig (1 Woche vor dem Schützenfest) wurde der neue mobile Schießstand fertig und wir waren uns alle einig – das Ergebnis ist SUPER.

Drei Tage vor dem Schützenfest wurde der Schießstand abgenommen – er entsprach in allen Punkten den geltenden Vorschriften und erhielt die Betriebserlaubnis.

Welch eine Erleichterung bei den „Baumeistern“.

Aufgrund der zwischenzeitlichen Probleme beim Bau meinte der Schießstandsachverständige mit einem Grinsen im Gesicht zu den Baumeistern:
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ihr aus diesem Schrotthaufen in der kurzen Zeit einen brauchbaren Schießstand hinbekommt“.

Diese Aussage erfüllte uns mit Stolz und ließ uns die vielen Arbeitsstunden schnell vergessen.

Da leider auch die beiden Gewehrhalterungen nicht mehr den Vorschriften entsprachen und eine Neukonstruktion – in der kurzen verbleibenden Zeit bis zum Schützenfest – nicht mehr machbar war, liehen wir uns für das erste Jahr von einem befreundeten Verein deren Halterung.
Entsprechend den Vorschriften wurde im Jahre 2005 eine neue Lafette von uns entwickelt und gebaut. Diese musste folgende Anforderungen erfüllen: nach rechts, links, oben und unter darf der Schwenkbereich des Gewehres den Kugelfang nicht verlassen und muss dementsprechend einstellbar sein. Weiterhin muss die Höhe für kleine und große Personen verstellbar sein.
Durch einen verschiebbaren Schlitten in dem die Gewehrhalterung gelagert ist sowie durch diverse Einstellschrauben lösten wir die Probleme und bekamen auch hierfür die Zulassung.

Der mobile Schießstand wird auf einem Fundament (welches bereits im Frühjahr 2004 fertig gestellt wurde) aufgestellt.
Durch den Neubau der gesamten Schießanlage ist es jetzt möglich, den Schießstand innerhalb von 1 –1 ½ Stunden mit 2 Personen auf- und abzubauen.

Nachdem wir den Schießstand seit nunmehr 10 Jahren ohne Komplikationen in Betrieb haben und zu den ersten Vereinen in Deutschland gehören die einen mobilen Stand haben, können wir sagen: „Das war eine gute Investition und der Arbeitsaufwand hat sich gelohnt“.

die 3 Schießmeister

die 3 Schiessmeister

(v.li.) Claus Dieter Bült, Hermann Zygmanowski, Josef Winter

Königsschiessen 2005

Königsschiessen 2005

Kugelfang 1993

Kugelfang 1993

neuer Kugelfang 2004

neuer Kugelfang 2004

„Schießstandaufbauer“ 2013

Schiessstandaufbauer 2013

(v.li.) Josef Winter, Hermann Zygmanowski, Claus-Dieter Bült,
Heino Winkelmann, Geert Veeneman

Zeltlager Jugendschießgruppe 1979

Zeltlager Jugendschießgruppe 1979

1. Schiessstand 1982

1. Schiessstand 1982

1. Schiessstand 1982

1. Schiessstand 1982